Die Stellung der Dampfautos beginnt zu wackeln
Nachdem 1911 erstmals erfolgreich in einem Cadillac ein elektrischer Starter getestet wurde, standen den Dampfautos schwierige Zeiten bevor. Zusätzlich ermöglichte Henry Ford mit der Einführung der Massenfertigung der breiten Masse den Zugang zur Mobilität. Ab 1910 sanken die Produktionszahlen der Stanley Motor Carriage Company immer weiter. 1910 fuhren noch fast 700 Stanley Steamer aus der Werkstatt. 1916 nur noch etwa 350. 1917 immerhin noch einmal knapp 520. Danach sank der Absatz immer weiter. Die mangelnde Weiterentwicklung und der hohe Kaufpreis war letztendlich ein zu großer Nachteil auf dem harten Konkurrenzmarkt.
Eines der letzten Stanley Dampfautos, der Stanley Steamer 740D, kostete im Jahr 1924 3950$. Dies entspricht etwa 58.000$ im Jahr 2019. Im Gegensatz dazu war ein Ford T Modell für unter 500$ zu erwerben. Dies entspricht etwa 7300$ heutzutage. Aufgrund der geringen Produktionszahlen in der Werkstatt konnte man nicht mit der Massenfertigung des Henry Ford mithalten. Zusätzlich führte die Stanley Motor Carriage Company nicht so effektive Werbekampagne wie andere Unternehmen durch. Letztendlich war es aber auch die Sehnsucht der Kunden nach höheren Geschwindigkeiten. Kein Serien Stanley Steamer hatte ab 1918 mehr als 20PS.
“Power correctly generated, correctly controlled, and correctly applied to the rear axle.”
Davon konnte die Bevölkerung letztendlich nicht überzeugt werden. Letztendlich entschied sie sich für die „Explosionsmaschine“ Verbrennungsmotor. Trotz der anfänglichen Skepsis zu Beginn des 20.Jahrhunderts war der Weg zum Aufschwung des Verbrennungsmotors nun geebnet.
Verkauf der Stanley Motor Carriage Company
Die Stanley Zwillinge erkannten die Zeichen der Zeit und verkauften die Stanley Motor Carriage Company 1917 an Prescott Warren. Auch wenn das neue Management mehr Geld für Direktwerbung und Print-Werbekampagnen ausgab, konnte es den Untergang nicht mehr verhindern. Die Stanley Zwillinge zogen sich zwar aus der Automobilbranche zurück. Die Dampftechnologie schrieben sie jedoch noch nicht endgültig ab. Sie entwickelten einen Dampfwagen für den Fernverkehr auf Eisenbahnschienen. Mit anderen gründeten sie 1915 die Unit Railway Car Company in Boston. Doch letztlich verlor das Vorhaben nach einem tödlichen Autounfall Freelan Oscars im Jahr 1918 im wahrsten Sinne des Wortes an Fahrt. Aufgrund dessen zog sich Francis Edgar Stanley zurück und starb schließlich im Jahr 1940.
Weitere Informationen zum Dampfauto
Bei Fragen können Sie gern immer auf uns zukommen. Wir beantworten Ihnen alle Fragen. Sowohl Technikinteressiert als auch Dampfautobesitzer sind herzlich willkommen. Gern laden wir auch zur Fahrt in unserem Stanley Steamer aus dem Jahr 1919 ein.
Des Weiteren findet jedes Jahr am Wochenende um den 1.Mai in Melle das internationale Dampfautotreffen statt. Ein absolutes Muss für jeden Technikbegeisterten. Absolutes Highlight ist das morgendliche Anheizen im Hof des Automuseums Melle. Jedes Jahr treffen dort etwa ein Dutzend Dampfautos zusammen. Größtenteils kommen die Gäste aus Deutschland, Holland, Belgien und Großbritannien. Dort findet man immer wieder offene Ohren für interessierte Fragen. Wir freuen uns, Sie nächstes Jahr in Melle beim Dampfautotreffen begrüßen zu dürfen.
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